Tom läuft zum BJJ über …

Ich gestehe, daß mich BJJ schon seit einigen Jahren fasziniert. Meiner Meinung nach ist BJJ, was den Bodenkampf betrifft, das bessere Judo. Hey, ich meine – es wird doch immer und immer wieder erklärt, das Judo habe sich seit Kanos Zeiten weiterentwickelt…

Eine echte, deutlich sichtbare und sinnvolle Weiterentwicklung des Judo erkenne ich persönlich aber nur im Bodenkampf. Und diese Weiterentwicklung des Judo nennt sich BJJ.

Vor vier Wochen erhielt ich nun von der BJJ-Akademie Berlin die ebenso spontane wie überraschende Einladung, dort einen Lehrgang abzuhalten …

Man hatte mich freundlich gebeten, am Samstag, dem 18. Mai, ein Seminar zum Thema „Wurftechniken“ zu leiten.

Folglich machte ich mich am Freitag, dem 17. Mai, auf den Weg nach Berlin. Begleitet wurde ich von meinen Schülern Martin, Sebastian, Josef und Jennik.

Wir sind Judo-Fanatiker, ich gebe es zu. Wir sind Freaks. Wir kämpfen leidenschaftlich gern. Auch und vor allem im Bodenrandori, sei es nun mit oder ohne Gi. Deshalb nahmen wir natürlich schon am Freitagabend am Training in der BJJ-Akademie Berlin teil. Ganz so ungeschickt scheinen wir uns dabei nicht angestellt zu haben …

Ich persönlich fand das technische Niveau sämtlicher Trainingsteilnehmer sehr beeindruckend. Ich würde mir wünschen, daß der durchschnittliche Schwarzgurt im Judo wenigstens das Wissen und Können eines durchschnittlichen Blaugurts im BJJ vorzuweisen hätte …

Mir gefiel die Trainingsdisziplin in der BJJ-Akademie Berlin ebenso wie die hohe Motivation aller Trainingsteilnehmer. Exzellent auch die sehr guten, knappen und präzisen Erklärungen, die Heiko (Blackbelt) und Robert (Purplebelt) zu jedem noch so winzigen Detail gaben. Man merkte deutlich, dass beide sehr kompetent und erfahren sind. Sehr gefallen hat mir auch, daß Heiko und Robert jede (!) Randori-Runde mitmachten. So wünscht man sich das!

Die Trainingsatmosphäre habe ich überhaupt als äußerst entspannt und angenehm empfunden. Die Räumlichkeiten der BJJ-Akademie Berlin sind hell und freundlich, die Lehrer (Heiko und Robert) sehr kompetent und die Trainingsteilnehmer hilfsbereit und nett. Da macht das Lernen Spaß …!

Und es gibt dort jede Menge zu lernen. Ich persönlich wäre mit Sicherheit jeden Tag in der BJJ-Akademie Berlin, wenn ich in Berlin wohnen würde…

Nach den zwei Trainingseinheiten am Freitagabend waren wir dann zwar alle ziemlich müde, aber nach dem Ende des offiziellen Trainings rollten etliche Unentwegte, zu denen auch meine vier Jungs gehörten, noch immer ineinander verschlungen über die Matte und dachten gar nicht daran, aufzuhören und nach Hause zu gehen… So viel Trainingseifer und Fanatismus kannte ich bisher nur von unserem eigenen Training.

Und wie das so ist, wenn man einfach kein Ende findet… Ich stand dann doch noch zu sehr vorgerückter Stunde auf der Matte und erläuterte und demonstrierte Würfe. Die Jungs und Mädels der BJJ-Akademie Berlin übten eifrig mit…!

Irgendwann fielen wir dann aber doch nur noch in unsere Schlafsäcke …

Am Samstagmorgen ging es munter weiter. Da ich mich entschlossen hatte, die Grundlagen einiger Opferwürfe zu vermitteln, konnte ich auf den Basisbewegungen der „sweeps“ des BJJ aufbauen. Das erleichterte, soweit ich sehen konnte, das Verständnis doch enorm.

Und wieder war ich ebenso erstaunt wie erfreut über die Lernbereitschaft und die sehr hohe Motivation der Seminarteilnehmer.

Ich hatte vorab versprochen, die Würfe anwendungsbereit zu vermitteln. Ich glaube, dass ich mein Versprechen halten konnte.

Mir hat dieses Seminar jedenfalls großen Spaß gemacht. Ich habe selten so wissbegierige und bewegungstalentierte Lehrgangsteilnehmer gesehen. Besonders gefreut habe ich mich aber darüber, dass wir am Freitagabend von Heiko, Robert und Dennis so viel lernen konnten.

Ich glaube, wir werden in Zukunft öfter mal in der BJJ-Akademie Berlin auf der Matte stehen. Oder liegen…